Heute Nacht oder nie / Komische Oper Berlin / Kai Tietje

Foto: © Robert Recker

Heute Nacht oder nie

Revue von Mischa Spoliansky
Textfassung: Stefan Huber
Musikalische Leitung und Arrangements: Kai Tietje


StückINFO


Nach ihrem überwältigenden Erfolg in der Operette Clivia kehren die Geschwister Pfister und Schauspieler Stefan Kurt mit einer Hommage an den Meister des unterhaltsamen satirischen Kabarettsongs und der großen Revuen der Weimarer Republik zurück: eine opulente Vorbühnenshow – mit bekannten und weniger bekannten Juwelen aus der Feder des jüdisch-russischen Komponisten Mischa Spoliansky.

Er gehörte zu den ganz Großen der Weimarer Republik – und doch hat sein Name nie den Bekanntheitsgrad erlangt wie der seines Mitstreiters Friedrich Hollaender, an dessen Seite Mischa Spoliansky allabendlich in Max Reinhardts berühmtem Kabarett »Schall und Rauch« im Keller des Großen Schauspielhauses musizierte und komponierte. Songs wie »Morphium«, geschrieben für die bisexuelle Erotik-Tänzerin Anita Berber, oder »Das lila Lied«, das zur Hymne sexueller Minderheiten avancierte, waren die Hits jener Jahre zwischen den beiden Weltkriegen. Mit Revuen und Revue-Operetten wie Es liegt in der Luft (mit Marlene Dietrich, die in einer Nebenrolle das anzügliche »Wenn die beste Freundin« sang), Zwei Krawatten (erneut mit Marlene Dietrich, dieses Mal in der Hauptrolle), Alles Schwindel, Rufen Sie Herrn Plim! oder 100 Meter Glück gehörte der stets zurückhaltend bescheidene Spoliansky zu den Stars der Unterhaltungsbranche.

Wie Friedrich Hollaender und so viele andere musste auch der in Russland geborene Jude Spoliansky, der die drohende »braune Macht« in zahlreichen Songs mit beißendem Spott bedacht hatte, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Deutschland verlassen. Aufgrund seines internationalen Ruhms konnte er seine Karriere im englischen Exil vor allem als Filmkomponist fortsetzen. Er starb 1985 im Alter von 86 Jahren in London. Seine Melodien aber sind längst unsterblich geworden.

(Quelle: Komische Oper Berlin)


Weitere Informationen  finden Sie auf der Seite: www.komische-oper-berlin.de

Kreativteam


Musikalische Leitung: Kai Tietje
Inszenierung: Stefan Huber
Kostüme: Heike Seidler
Choreographie: Danny Costello
Dramaturgie: Johanna Wall
Licht: Diego Leetz

Besetzung


Christoph Marti (Geschwister Pfister)
Tobias Bonn (Geschwister Pfister)
Andreja Schneider
Stefan Kurt
Mirka Wagner
Christoph Späth
Johannes Dunz
Kai Tietje


PRESSE


 

 

Am Ende des gerade mal 80 Minuten kurzen Feuerwerks mit dem Orchester auf der Vorderbühne und dem halben Dutzend Interpreten zwischendrin, gibt es dann diesen Evergreen als Höhepunkt und Abschluss einer Best-of-Revue mit über zwanzig Spoliansky-Hits. Kai Tietje hat sie nicht nur (zusammen-)passend arrangiert, er singt sogar mal mit und hält im Nadelstreifen vom Klavier aus den Laden musikalisch zusammen, den der musicalversierte Regisseur Stefan Huber sparsam, aber effektvoll arrangiert hat ...
Joachim Lange / Online Music Magazin / 01.04.2016

 

 

Die musikalische Mixtur von 21 Nummern aus diversen Revuen, Burlesken und Tonfilmen sowie Spolianskys Oper „Rufen Sie Herrn Plim!“ hat Kai Tietje in ein luftig changierendes Orchestergewand gehüllt ...

NMZ / 02.04.2016 / Peter P. Pachl

 

 

Denn schon der formidable Dirigent, Pianist, Arrangeur und Mitsänger Kai Tietje tritt im Nadelstreif, brillantineglänzig und weiß geschminkt auf...

Welt.de / Manuel Brug / 04.04.2016

 

 

Kai Tietje hat sich das ganze breite Spektrum an Stilrichtungen im Leben des Komponisten Spoliansky vorgenommen und eine entsprechende Abfolge eingerichtet. Der Zuhörer hat das Gefühl, so und nicht anders war das damals, so gekonnt wird mit Klangfarben und dem Einsatz der Instrumente bei mittelgroßem Orchester jongliert. Dabei ist keine chronologische Schau entstanden, sondern wie im Musical ging es dem Produktionsteam um „den besten Bogen, den richtigen Rhythmus“. Bei den bereits erwähnten Charakteren ließ sich Stefan Huber vom Dokumentarfilm „Weltbühne Berlin. Die 20er Jahre“ inspirieren.  Zusätzlich zu den oben genannten Pfisters treten noch das Fräulein (Mirko Wagner), der Beamte (Stefan Kurt), der Taxichauffeur (Christoph Späth), der Provinzler (Johannes Dunz) und der Klavierspieler (Kai Tietje) auf.
Dr. Ingobert Waltenberger / 02.04.2016 / Online Merker



Fotos: © Robert Recker